Von der Arbeit im Weinberg


In den letzten Wochen wurden in meiner Nachbarschaft die Reben geschnitten. Dabei geht es darum, fast alle Äste zurückzuschneiden und nur die zwei am meisten Ertrag versprechenden stehenzulassen. Das ist eine mühsame, aber auch mental beanspruchende Tätigkeit, da fast im Sekundentakt Entscheidungen getroffen werden müssen, die sich auf die Menge und die Qualität des Weines auswirken. Der Schnitt selbst wird seit einigen Jahren durch elektrische Scheren erheblich erleichtert, aber die tausendfach zu beantwortende Frage, welche Triebe abgeschnitten werden, kann an keine „künstliche Intelligenz“ delegiert werden. Der Weinbau kann durch Technik erleichtert werden, aber der Mensch ist nicht ersetzbar.  
Und was hat das mit mir zu tun – außer dass es mich an die Weinlese vor fast 30 Jahren in Südfrankreich erinnert? Bei den Schreibarbeiten ist es im Grunde genauso: Die „Digitalisierung“ verändert die Arbeit, aber Kreativität ist nicht ersetzbar.

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