Der Karteikarten-Linguist

In der Zeitung der Migros wurde vor kurzem ein Sprachwissenschaftler portraitiert, bei dem das Foto voll das Klischeebild bestätigt: der Sprachforscher, zwischen Millionen von Karteikarten, beschäftigt sich jahrelang mit einem einzigen Wort. Solche Arbeiten sind wichtig, aber das ist nur die eine Seite – es ist mindestens ebenso wichtig, den Leuten selbst „aufs Maul zu schauen“, Feldforschung zu betreiben, zu hören wie sich die Leute in Zügen mehrsprachig unterhalten und von einer in die andere…

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Kleiner RĂĽckblick auf 2019

Dieser Text hat nicht den Anspruch einer Jahresbilanz, er weist nur auf ein paar Ereignisse und Erfahrungen hin, die in diesem Jahr wichtig waren. Zuerst die (auf den ersten Blick) schlechte Nachricht: Im letzten Jahr ist von mir kein neues Buch erschienen. Aber darauf müssen natürlich die guten folgen: Das vor zwei Jahren erschienene Buch über die Schweizer Berge hat sich zu einem „Longseller“ des Midas Verlags entwickelt. Als Lektor konnte ich zu einem der…

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Seezunge 2020: Von Käse und Rosen

Vor einer Woche ist die Seezunge 2020 aus der Druckerei gekommen. Wie schon in den letzten Jahren besteht mein Anteil aus einer Geschichte, drei Restaurant-„Empfehlungen“ und 1000 Korrekturen im Adressenteil. Bei der Käse-Geschichte habe ich entdeckt und beschrieben, wie die Branche sich auch personell verändert hat: mehr Frauen und etwas „multikulti“, z.B. durch den Generationswechsel bei einem der führenden Käsegeschäfte der Ostschweiz. Das Bild mit den zwei Kühen wäre die Alternative zu meinem „Lieblingsbild“ gewesen.…

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FrĂĽhe literarische Werke

Auf das Cover des kürzlich erschienenen Konstanzer Literaturführers bin ich nicht gekommen, aber jetzt ist wenigstens dokumentiert, dass ich in meinem früheren Leben auch literarische Texte geschrieben und veröffentlicht habe, vor vielen Jahren unter anderem in einer sehr kleinen, in der Friedrichstraße 91 publizierten Zeitschrift. In dieser war ein Jugendgedicht von mir, das da schon fünf Jahre alt war, mit einer dazu angefertigten Illustration von Dorena Raggenbass (damals Grafik-Design-Studentin, heute Stadträtin in Kreuzlingen). Und mit…

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Visitenkarte mit Zusatz

Vor der Buchmesse hatte ich fast keine Visitenkarten mehr und musste eine Neuauflage machen lassen. Nach fünf Jahren konnte die von Andrea Kiss – mit dem Umstellungszeichen – gestaltete Karte aber eine kleine Ergänzung vertragen. Den Satz links unten kann man als journalistisches Leitmotiv verstehen – aber auch als Hinweis auf die Rückseite, auf der die fünf Menüpunkte der Website kurz erklärt sind.  Die Karte ist auf der Messe und bei weiteren Gelegenheiten danach gut…

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Buchprojekte nach der Buchmesse

Vor einer Woche bin ich von der Frankfurter Buchmesse zurückgekommen. Sie war wieder eine gute Kombination aus Gesprächen mit mehreren Verlagen über neue Projekte, zufälligen Begegnungen und auch etwas Flanieren durch die bunte Bücherwelt. Mit etwas Abstand kann ich jetzt eine vorläufige Bilanz ziehen. Mit meinem Schweizer „Hausverlag“ (Midas) und anderen Verlagen (D + CH) sind jetzt mehrere Bücher geplant, die in den nächsten beiden Jahren erscheinen werden, wenn alles klappt – und das ist…

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Planet A mit einem Buch retten

Vor kurzem ist das Buch in Druck gegangen, das mich etwa einen Monat lang als Lektor beschäftigt hat. Aus dem englischen Original von Mike Berners-Lee wurde in der deutschen Übersetzung der wortspielende Spitzentitel des Midas-Herbstprogramms: „Es gibt keinen PLANet B“. Das Lektorat eines übersetzten Titels ist ja immer anspruchsvoller als das eines deutschen Manuskripts, weil oft die Übersetzung mit dem Original abgeglichen werden muss. Und meistens ist eine Übersetzung auch eine Übertragung von Inhalten in…

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Gutes, schönes Treppenbuch

Wenn ich ein Buch aus einem Verlag empfehle, mit dem ich beruflich nichts zu tun habe, muss es wirklich gut sein. Vor kurzem war ich bei einer Buchvorstellung ist St. Gallen, bei dem es um besondere Wege ging, und wer die Stadt zwischen den beiden Höhenzügen kennt, weiß welche das sind: die Treppenwege, die geradeaus auf die Höhen führen. Wer jetzt meint, die Treppen gehören dort zwar zum Stadtbild, aber ein ganzes Buch wären sie…

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Die Korrektur des orthographischen Mittelpunkts

Bei größeren Autoren- und Lektoratsarbeiten ist oft der Aufwand größer als erwartet – und die Zeit knapper, der Termindruck größer.   Dabei beruhigt mich die Erinnerung an den „Last minute-Auftrag“ vor über 20 Jahren, als ein Verlag des Weltbild-Konzerns innerhalb von zwei Monaten die Texte für ein Buch mit 36 Mehrtageswanderungen in den Alpen haben wollte, die jeweils auch noch ein Thema haben sollten. Der Auftrag kam Mitte November, es ging also auch noch über…

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Alpen-Sprachen in der Alpinwelt

Vor ein paar Tagen habe ich die Belegexemplare für einen Artikel bekommen, der aus mehreren Gründen bemerkenswert ist. Für das Thema Alpensprachen wurde ich angefragt, weil vor 17 Jahren von mir das kleine Buch „Die Berge rufen. Alpen Sprachen Mythen“ erschienen ist, nach wie vor das einzige populärwissenschaftliche Sachbuch zu Bergnamen und -sprachen. Die Redaktion der Zeitschrift „Alpinwelt“ der beiden großen Münchner Alpenvereinssektionen (Auflage 111.000), die mir davor nicht mal dem Namen nach bekannt war,…

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