BrĂĽcken bauen, BrĂĽcken verstehen

Über das Thema Brücken bin ich 2008 zum Radtouren-Programm „Der unbekannte Bodensee“ des Kultur-Rädle gekommen – und es ist immer noch eines meiner Lieblingsthemen, weil es so vielschichtig und interdisziplinär ist.Wenn ich von der „Thur-Brücken-Tour“ erzähle, hört sich das etwa so an: Wenn du von Weinfelden aus – oder noch besser von Amlikon aus – an der Thur entlang flussaufwärts bis Bischofszell fährst, hast du zum Thema Brücken das volle Programm: Fußgänger-, Radfahrer-, Eisenbahn- und…

weiterlesen

Ăśber Geschichte schreiben und sprechen

Das zweite Septemberwochenende steht für das Ferienende (zumindest hier in Baden-Württemberg) – in Frankreich ist es die Zeit der „Rentree“, wo nach der Sommerpause das gesellschaftliche und politische Leben wieder beginnt.An diesem Wochenende ist traditionell auch der Europäische Denkmaltag, der immer das Monatsthema in meiner Architekturrubrik „Seeraum“ ist. Dieses Jahr war ich am Samstag in Arbon und am Sonntag in Konstanz, jeweils bei mehreren Veranstaltungen und Führungen, und an beiden Orten wurde aufgezeigt, wie die…

weiterlesen

Vom LEGO-Haus zum Architekturforum

Meine Architektur-Geschichte  Auf die Frage, warum und seit wann ich mich fĂĽr Architektur interessiere, erzähle ich meistens von familiären Prägungen, von einem Onkel, der Architekt in DĂĽsseldorf war. Die längere Version ist etwas vielschichtiger.In meiner Kindheit in den 60er Jahren (Kindergarten und 1. – 3. Klasse in MĂĽnchen) war LEGO noch ein Baukastensystem, mit dem Kinder aus wenigen Typen von Bausteinen fast unendlich viele verschiedene Häuser bauen konnten – heute verkauft die Firma Bausätze, mit…

weiterlesen

150 Jahre GrĂĽnderzeit

Die „Gründerzeit“ im späten 19. Jahrhundert war für mich lange eine problematische Epoche: Industrialisierung und Ausbeutung, Kaiserreich und Restauration – und in der Baukultur der Historismus als Neuaufguss vergangener Stile. Hundert Jahre nach Beginn der Gründerzeit war ich noch mit ganz anderen Themen beschäftigt. Jetzt werden die 150-jährigen Jubiläen gefeiert – und bei einigen bin ich aktiv beteiligt: Seit Juli 2019 bin ich Mitglied eines Kommitees, das – ehrenamtlich – das 150-jährige Jubiläum der Gründung…

weiterlesen

Ohne Via durch die Schweiz

Die SBB-Zeitschrift Via hat fast von Anfang an (1993) zu meinen Reise-Lektüren gehört, durch die ich viel über die Schweiz erfahren habe, über ihre Städte, Kantone und Kulturen. Wie fast alle Printmedien ist sie in den Jahren dünner geworden, im doppelten Sinn.Die frühere Monatszeitschrift  wurde wegen der Corona-Pandemie erst auf zweimonatlich umgestellt, dann auf vierteljährlich – und mit der gerade erschienenen Ausgabe ganz eingestellt.Der Grund sind „dringend notwendige Sparmassnahmen“ der SBB – wie hoch war…

weiterlesen

Kulinarisch vom Bodensee zum Mittelmeer

In Zeiten geringen Termindrucks gehe ich jetzt öfters in die Tiefen meiner Archive. Vieles ist gut sortiert nach Projekten und Themen, aber spannend sind die unsortierten Schachteln, in denen ich immer wieder Entdeckungen mache:Ach, darüber habe ich auch schon geschrieben und veröffentlicht! Interessant und ganz schön vielfältig sind die Themen meiner ersten kulinarisch-gastronomischen Artikel in der Seezunge (und der gleichnamigen Rubrik) in den ersten drei Jahren, also 2000 bis 2002:Im Thurgau hatte damals fast jedes…

weiterlesen

Vom Dreiländersee zur Dreisprachenspitze und weiter

Am Dreikönigstag hat mich die Zahl Drei länger beschäftigt. Es gibt ja kaum einen Lebensbereich, in dem sie keine Rolle spielt, vom Dreisatz bei Rechenaufgaben bis zu den Triptychen in der Kunst und zu den drei Prinzipien der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Wenn ich meine Arbeitsgebiete und Themen anschaue, kommt sie aber auch da überall vor, mehr als mir bisher bewusst war.Der Bodensee ist der Dreiländersee, nur vor über hundert Jahren konnte man noch…

weiterlesen

Die Seezunge beantwortet Fragen

eines der getesteten Restaurants

Die Seezunge 2022 ist gerade ausgeliefert, dieses Mal ist sie erst nach Weihnachten aus der Druckerei gekommen.Von mir sind darin zwei „Restaurant-Empfehlungen“: ein Aussichtslokal oberhalb von Dornbirn und ein auf Cordon Bleus spezialisiertes Restaurant in Kreuzlingen. Die Ammenegger Stuba ist in einer Lage, von der fast immer das Nebelmeer von oben zu sehen ist. Und das Grödeli war für mich die Gelegenheit, ein typisches Schweizer Gericht kennenzulernen, in dem Fall aus Kalbfleisch mit Bergkäse und…

weiterlesen

Vom Lesen: Bücher, Städte, Wein

Der fast vergangene November ist traditionell der Monat der „langen Nächte“ der Bücher und des Lesens, von Überlingen über Salzburg bis Wien. Dabei fangen solche „Nächte“ im deutschsprachigen Raum meistens schon mittags an, im November geht die Sonne wenigstens so früh unter, dass nur wenige Veranstaltungen bei Tageslicht stattfinden.Wer beruflich mit Büchern zu tun hat, übersieht oft, dass sich das Lesen wie auch das Leben nicht nur zwischen Buchdeckeln und auf Zeitungsseiten abspielt. Bei manchen…

weiterlesen

Unwörter und Dummdeutsch

Das Unwort „lohnenswert“ auf der Website einer Ostschweizer Tourismusorganisation hat mich an eine schon ältere Idee erinnert: eine Liste der Wörter und Floskeln, die ich bei Korrekturen und Lektoraten fast immer eliminiere.Mit den Jahren entwickelt man ja eine Abneigung gegen Ausdrücke, die stilistisch schlecht oder einfach „dummdeutsch“ sind. Fast bei jeder Arbeit im Bereich Lektorat/Korrektur wird meine Liste der persönlichen Unwörter wieder etwas länger. Sie überschneidet sich teilweise mit der inzwischen auch schon langen Liste…

weiterlesen